Die Liegeposition: Matratze Seitenschläfer, Rückenschläfer, Bauchschläfer
Die Liegeposition und ihre Rolle für die Matratzenwahl
Während des Schlafs sollte die normale Form der Wirbelsäule unterstützt werden, daher die Lordose in der Halswirbelsäule, die Kyphose der Brustwirbelsäule und die Lordose der Lendenwirbelsäule. Hinzu kommt der von vorne beziehungsweise hinten betrachtete gerade Verlauf der Wirbelsäule. Dazu zählt auch das Verhältnis von Becken und Wirbelsäule: ein Beckenschiefstand muss so gut wie möglich vermieden werden. Insbesondere Frauen sind häufiger von letzterer Problematik betroffen, was unausweichlich zu Beschwerden und Schmerzen im unteren Rücken führt.
Auf den beiden Bildern ist unschwer die schädliche Lagerung der Person zu erkennen. Die Wirbelsäule ist unnatürlich deformiert und dadurch werden die Bandscheiben gequetscht und können nur eingeschränkt Flüssigkeit aufnehmen beziehungsweise abgeben.
Ein häufiger Fehler des Konsumenten beim Matratzenkauf ist das er sich beim Probeliegen einfach auf den Rücken legt und danach entscheidet ob die Matratze die richtige Wahl ist. Doch schlafen tut er oftmals lieber in der Seiten- oder gar Bauchlage. Testen Sie die Matratze unbedingt in Ihrer Lieblingslage und entscheiden sie den Kauf danach ob diese in dieser Lage am bequemsten ist und in dieser Position eine möglichst optimale Lagerung der Wirbelsäule zulässt. Vielleicht denken Sie sich jetzt das ich da leicht reden habe, schließlich schlafen Sie nicht nur in einer Position, sondern wechseln diese mehrfach. Das liegt aber zumeist daran das die Position in der Sie am liebsten schlafen dauerhaft nicht bequem ist, sei es aufgrund des Zustands Ihrer Matratze oder Ihres Körpers. Überlegen Sie einfach folgendes ganz in Ruhe und vielleicht auch auf der Matratze liegend: Wenn ich in einer Schlafposition auch nach zwei Stunden ohne Stellungswechsel keine Beschwerden spüren würde, welche würde ich dann den anderen vorziehen?
Für die Anhänger des Bauchschlafs sei angemerkt, dass die Unterlage in der Bauchlage die natürliche Form der Wirbelsäule so gut wie möglich unterstützen sollte. Demnach sollten Bauchschläfer eher eine festere Unterlage wählen als Personen, die vornehmlich in anderer Lagerung schlafen. Generell ist jedoch von der Bauchlage unbedingt abzuraten, da sie zum einen zur Bildung eines Hohlkreuzes, einer so genannten „Hyperlordose“ (der LWS) führt, aber auch die Halswirbelsäule unnatürlich gestreckt wird. Die Bauchlage verursacht zumindest nach dem heutigen Stand der Technik eine eher ungesunde Schlaflage.
Die Seiten- und Rückenlage ist dagegen gesundheitlich absolut unbedenklich. Die Seitenlage erfordert aber im Hinblick auf die Körperform des Bedürfnisse optimaler ausgestaltete Matratze und Kissen. Die Rückenlage ist im Hinblick auf die Matratze weniger anspruchsvoll.
Die Ideale Form, und das schmerzfreieste und bequemste liegen ist es wenn die Wirbelsäule in der natürlichen anatomische Krümmung gelagert wird. Das bedeutet das die Schlafunterlage, also die Kombination aus Matratze und Rahmen, die natürliche und normale Haltung / Position der Wirbelsäule unterstützen:
Lordose der HWS. Das bedeutet Krümmung der Halswirbelsäule nach vorne
Kyphose der BWS. Also die Krümmung der Brustwirbelsäule nach hinten.
Lordose der HWS. Das bedeutet Krümmung der Hüftwirbelsäule nach vorne
Also im Nackenbereich fester, in der Schulterzone weicher, im Bereich der Lendenwirbelsäule fester und am Gesäß wieder etwas weicher insbesondere bei Frauen. Im Idealfall noch weicher im Bereich der Füße aber da die Füße nicht viel wiegen ist diese Zone zu vernachlässigen. Ich habe noch niemals von Druckschmerzen im Fußbereich gehört. Diese optimale Lagerung bitte schön in Rücken- und auch in der Seitenlage.
Eine gute und passende Matratze gibt an Gesäß und Schultern nach. Dazu darf die Matratze weder zu hart (erzeugt Druckschmerz) noch zu weich sein (erzeugt den Durchhängeeffekt). Jeder Mensch ist anders gebaut und kaum eine Unterlage kann alles gemeinsam perfekt leisten, also sollte man die Unterlage anhand der eigenen Schlafgewohnheiten auswählen.
Liegt der Schläfer auf der Seite, sollten Schultern und Becken so einsinken, dass die Wirbel am Rücken eine gerade Linie bilden.
Für die „Seitenschläfer“ ist eine weiche Schulterzone mit hoher Punktelastizität wichtig, für einen „Rückenschläfer“ dagegen eher zu vernachlässigen. Dafür braucht der Rückenschläfer eine weiche Mittelzone, damit das Becken weit genug abgesenkt wird was wiederum je nach Körperform für den Seitenschläfer weniger optimal ist.
Eine entscheidene Rolle spielt auch das Kopfkissen: liegt der Kopf zu hoch, kann die Muskulatur nicht entspannen. Beim passenden Kopfkissen liegen auch die Nackenwirbel auf Höhe der Wirbelsäule.
Schlafen Sie auf dem Rücken, stützt die Matratze idealerweise die Lendenwirbelsäule und den Nackenbereich. Auf dem Rücken liegend muss die natürliche Doppel-S-Form der Wirbelsäule erhalten bleiben. Das hat der Schläfer einen Flachrücken, dann sollte auch im Liegen in Rückenlage der Flachrücken erhalten bleiben. Bei Menschen mit stärkerem Hohl-Rundrücken muss dieser auch wie er ist in Rückenlage gestützt werden, also keine „Begradigung“.
Ein Beispiel für 2 verschiedene Rückentypen die ein ganz unterschiedliches Anforderungsprofil an die Matratze stellen.
Sie sinken dann in diesen Körperzonen nicht zu tief ein, die natürliche S-Form der Wirbelsäule bleibt erhalten.
Allerdings „wechseln die meisten Menschen nachts mehrmals die Schlafposition“. Deshalb sollte die Matratze in beiden Schlafpositionen bequem sein. Das lässt sich nur durch Probeliegen herausfinden.
Nach meiner Erfahrung erkennen Sie aber eine richtig gute Matratze daran, dass Sie die Schlafposition während der Einschlafphase und Nacht nur sehr selten wechseln müssen. Denn der einzige Grund dafür, dass Sie in der Nacht die Schlafposition verändern liegt darin, das Ihr Körper das Signal zum Stellungswechsel aussendet um Druckpunkte und Schmerz zu vermeiden. Werden Sie dagegen optimal gelagert, so neigen Sie zu selteneren Drehen und Wenden im Bett. Das hat einen großen Effekt auf Ihre Lebensqualität, denn wenn Sie sich weniger drehen und wenden müssen, dann erwachen sie seltener aus den Schlafphasen und empfinden einen tieferen und erholsameren Schlaf. Die Folge ist eine bessere Regeneration über Nacht und ein erquicktes Erwachen mit mehr Kraft und Lebensenergie für den nahenden Alltag. Wie selten Sie sich in der Nacht drehen ist abhängig davon wie gut Sie im Hinblick auf die Ausrichtung der Wirbelsäule gelagert werden, aber insbesondere auch wie punktelastisch und bequem die Matratze ist.
- Typen
- H
- E
- I
- A
- Körperbau
- Große und kompakte Statur. Die Schultern, Brust und Bauch etwa gleich kräftig. Hüfte etwas schmaler und mehr Bauch als Po.
- Eher große und normale bis schlanke Statur. Die Schultern ein wenig breiter als die Hüfte.
Weder kräftiger Po noch viel Bauch. - Eher kleine bis mittelgroße und schlanke Statur. Die Hüfte und die Schultern etwa gleich breit. Weder kräftiger Po noch viel Bauch
- Eher kleine bis mittelgroße Statur. Schmaler Schulterbau und eine schlanke Taille. Eher kräftiger Po und kräftige Oberschenkel.
- Körperschwerpunkte
- In der Rückenlage sollte die Körpermitte nicht so stark einsinken. In der Seitenlage sollte die Schulter und der Bauchbereich nachgeben.
- Auf dem Rücken liegt dieser Typ in der Regel sehr bequem. In Seitenlage sollte die Matratze an der Hüfte stärker nachgeben.
- In Rückenlage eignen sich die meisten Matratzen. In der Seitenlage sollte Becken- und Schulterbereich etwas nachgeben
- In Rückenlage bildet sich leicht ein Hohlkreuz. Als Seitenschläfer sollte vor allem das Becken abgefedert werden. Eine nachgiebige Wassermatratze ist empfehlenswert