Bettdecke

Die Bettdecke
Man bekommt hier die gleichen Materialeigenschaften. Das Auswahlverfahren entspricht auch hier den
persönlichen Gewohnheiten und Wünschen. Man bekommt wieder die gleichen fragen gestellt: , z.B.
Schwitzen Sie oft?, Frieren Sie eher?, oder soll die Decke so leicht auf der Haut sein, das Sie das Gefühl
haben, sie gar nicht zu spüren?
Es geht also schon wieder los…..Fragen über Fragen, deren Antwort man eigentlich nur selbst kennt.
Und dann wäre dann noch die Frage aller Fragen schlechthin.
Welche Größe brauche ich eigentlich bei einer Bettdecke?
Die Antwort ist auch hier wieder: Erlaubt ist was gefällt!
Am gebräuchlichsten sind die Größen 135 x 200 cm sowie 155 x 220 cm.
Zur besseren Entscheidungsfindung, sollten diesmal folgende Fragen im Raum stehen:
Wie groß bin ich eigentlich? (Decke sollte mind. Körpergröße + 30cm sein)
Schwitze ich oft?
Friere ich oft?
Lehne ich alle künstlichen Zusätze ab und möchte ich ausschliesslich ein Naturprodukt kaufen!?
Habe ich gewisse medizinischen Einschränkungen oder Erkrankungen, die man beachten muss?
(z.B. Inkontinenz, Kontaktallergien usw..)
Welche Temperatur bevorzuge ich beim Schlafen?
Muss die Bettdecke abgestimmt werden auf die Besonderheiten meines Bettsystems? (z.B. Wasserbett)
Wie möchte (kann) ich mein Bettzeug waschen? (passt es z.B. in meine Waschmaschine?)
Muss mein Bettzeug kochfest sein? Anm. des Autors: Wäre gut!
Wenn man sich diese Fragen schon einmal vor dem Kauf gestellt hat, so ist man optimal vorbereitet für den
Einkauf und ein erfolgreiches Beratungsgespräch mit einem Verkäufer-/in.
Manchmal kommt es vor, das man als Paar glaubt, man könne auch sparen bzw. man liegt ja sowieso so eng
(auf)an-einander, das man nur eine Decke braucht. Dazu kann ich allerdings nur abraten!
Jeder sollte grundsätzlich eine eigene Decke, Kissen und Bettwäsche besitzen. Punkt.
Was macht man z.B. im Falle einer Krankheit? Was, wenn es doch wider Erwarten in der Partnerschaft mal
richtig knallt? Sich um das Bettzeug streiten? Nein, ganz bestimmt nicht.
Zum Thema Krank, möchte ich noch einen ganz wichtigen Aspekt erwähnen. Grundsätzlich sollten nach
jeder ansteckenden Krankheit (dabei ist Grippe noch die harmloseste) die Bettdecken, Laken und Kissen
gewaschen werden. Dies betrifft ganz besonders den nicht so unüblichen Fall der Pilzinfektionen.
Pilze, (auf die Darstellung der verschiedenen Arten und Ausprägungen verzichte ich hier gerne und jeder,
der es kennt, wird wissen was ich meine), werden bei normaler Wäsche nicht abgetötet und es kommt in
Das ehrliche Beraterbuch
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vielen Fällen zu einer Reinfektion, die dann evt. noch schlimmer als vorher verlaufen kann. Häufig werden
auch Pilzinfektionen durch einen gemeinsam genutzten Wäschkorb übertragen. Wer z.B. unter Fußpilz
leidet, sollte peinlichst auf eine Trennung der Socken von der normalen Schmutzwäsche und ganz besonders
der Bettwäsche achten. Das Pilze schon bei 60 Grad abgetötet werden und sich mit sogenannten
Hygienespülern vermeiden lassen, ist eine absolute Mär und wurde schon mehrfach wissenschaftlich
widerlegt. Fragen Sie mal einen Hautarzt.
Es hilft nur eins: Kochen bei 95 Grad! Die meisten Produkte bei Bettwäsche sind dafür allerdings noch nicht
geeignet. Bettdecke und Kissen aber durchaus, wenn man danach sucht.
Bei Daunendecken funktioniert Kochen natürlich nicht. Die Federn (Daunen) würden hier sofort
verklumpen und die teure Decke ist hin. Man weiss ja auch, was passiert, wenn man ein Huhn kocht, oder?
Hier muß man also auf jeden Fall, wohl oder übel auf eine Spezialreinigung zurückgreifen. Aber wer seine
Daunendecke wirklich liebt, der tut das auch.
Oft wird auch empfohlen bei Bettzeug immer einen kompletten Satz zum Wechseln zu kaufen. Auch das
halte ich nicht für die schlechteste Idee.
Beim Kauf wird man auch manchmal mit den sogenannten Wärmeklassen konfrontiert. Grundsätzlich
könnte man denken, das ist doch kein Problem, es gibt doch nur 4 Jahreszeiten. Nein, findige Unternehmen
und Verkäufer haben hier manchmal sogar bis zu 8 Jahreszeiten zur Verkaufsförderung erfunden!
Viele kennen dies aber ganz bestimmt von den Übergangsjacken, Übergangsschuhen und ganz spezieller
Kleidung für bestimmte Anlässe. Deshalb gilt auch hier wieder, es gibt keine Norm. Alles ist individuell, und
vom Hersteller abhängig. Man fragt am besten den Verkäufer, der dann für „sein“ Produkt die einzelnen
Unterschiede und Vorzüge erklärt.
Mit der oben beschrieben Liste zur Vorbereitung, kann dann in der Regel aber nichts mehr schief gehen.
Es gibt auch noch einige Produkten, die man als Zubehör zum eigentlichen Bett und der Matratze kaufen
kann. Manche dieser Produkte sind durchaus sinnvoll, andere aber nur reine Preistreiberei. Welche das sind,
sollten man aber selbst herausfinden, ich möchte keinen Hersteller an den Pranger stellen, es ist manchmal
auch hier wieder nur reine Geschmacksache.
Es handelt sich dabei z.B. um sogenannte Matratzenschoner (eine Auflage zwischen Matratze und
Lattenrost), die die Matratze von unten gegen Verschmutzungen und Abrieb durch den Lattenrost schützt.
Das Gegenteil hiervon ist der Molton, eine Auflage, die in den meisten Fällen mit Gummispannbändern
versehen ist, und die Matratze von oben schützt. Am häufigsten findet man diesen zusätzlichen Schutz z.B.
bei Hotelbetten, die einer wesentlich größeren Beanspruchung und Abnutzung standhalten müssen als
Betten im Privatbereich. Dann gibt es noch den sogenannte Topper. Dies ist eine weiche Auflage um die
Oberfläche der Matratze nochmals angenehmer zu gestalten. Diese sind u.a. Standardzubehör bei den
Boxspringbetten, auf die ich an anderer Stelle schon ausführlich beschrieben habe.
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Möchte man im Gegensatz dazu, die Oberfläche einer Matratze wieder fester gestalten, dann bietet sich
zunächst einmal das Experimentieren mit unterschiedlichen Bettlaken an, die einen veränderten Strechanteil
besitzen. Dadurch kann man die Oberflächenspannung eines Bettes durchaus nochmals einem kleinen
Feintuning unterziehen. Mit wenig Stretchanteil im Laken, bekommt man also eine etwas festere Oberfläche
der Matratze. Den höchsten Stretchanteil im Stoff haben übrigens Spannbettlaken für Wasserbetten, da die
Matratzenhöhe hier größer ist, als bei Standardbetten. Beim Kauf eines Spannbettlakens für Wasserbetten,
muss man also darauf achten, das es auch für Wasserbetten geeignet ist.
Ein weiterer großer Bereich, den ich allerdings ausschliesslich im Sanitätsfachhandel angesiedelt sehe, sind
die sogenannten Inkontinenzauflagen. Man hört immer wieder von Händlern oder Handelsketten, die
versuchen in diesem Bereich Geschäfte zu machen. Es wurde z.B. statistisch errechnet, das bis zum Jahre
2060 jeder „zweite Bürger“ von Inkontinenz betroffen sein wird. Also ein Riesenmarkt.
Aber nur für absolute Profis!
Ich würde Menschen, die bereits heute schon mit diesem schwerwiegenden Problem zu kämpfen haben, ans
Herz legen, sich unbedingt zusätzlich an ein ausgewiesenes Fachgeschäft des Sanitätshandels zu wenden.
Dort erhält man durch Fachkräfte die nach dem Medizinproduktegesetz autorisiert wurden, eine diskrete
und gute Beratung. Natürlich kan man auch, bei einem gewissen Vertrauensverhältnis, seinen Bettenfachmann
darauf ansprechen. Wenn er sich zufällig in diesem Spezialgebiet gut auskennt, dann wird er auch
hier sicherlich gerne weiterhelfen.