In fünf Schritten zu Ihrer perfekten Matratze – Tipps und Tricks

Für diejenigen von Ihnen, die aufgrund spezieller Umstände Schwierigkeiten haben, die absolut perfekte Kombination von Druckentlastung und Stützung zu finden, sind hier ein paar Tipps und Tricks die dabei helfen können…in willkürlicher Reihenfolge. Vergessen Sie nicht, dass das Forum ein hervorragender Ort ist, um spezifischen Fragen auf die Sie keine Antwort gefunden haben zu stellen.

  • Wenn Sie sehr athletisch sind und breitere Schultern beziehungsweise einen schweren Brustkorb (oder beides) besitzen, benötigen Sie gegebenenfalls eine dickere, weichere Komfortschicht, um Ihren Schultern ausreichendes Einsinken zu ermöglichen. Eine zweigeteilte Zoneneinteilung, mit einem verstärkten Schulter- und Brustbereich könnte sehr hilfreich sein.
  • Wenn Sie Seitenschläfer sind und die Entfernung zwischen Ihrer Außenschulter und der Außenseite der breitesten Stelle Ihres Brustkorbes unter Ihren Achseln (speziell bei Männern) und die Entfernung von der Außenseite Ihrer Hüften an deren breitesten Stelle zu der Außenseite Ihrer Taille an deren schmalster Stelle (speziell bei Frauen) messen, ist das größere dieser beiden Maße ein guter Ausgangspunkt für die Stärke Ihrer Komfortschicht.
  • Für ausschließliche Bauchschläfer eignet sich die dünnstmögliche Schicht, die Ihrem Beckenkamm genügend Druckentlastung bietet (vermutlich 2,5cm), in Kombination mit einer festeren darunterliegenden Schicht am besten.
  • Wenn Sie ausschließlich auf dem Rücken schlafen, ist eine Tiefenmessung Ihrer zurückstehenden Lendenregion ein guter Ausgangspunkt zur Bestimmung Ihrer benötigten Komfortschichtstärke. Dies ist ganz einfach zu erledigen, indem Sie sich aufrecht an eine Wand stellen, so dass Ihr Po und Ihr oberer Rücken diese leicht berühren. Messen Sie anschließend die Tiefe der Lücke zwischen Ihrer Lendenregion und der Wand.
  • Wenn Sie viel Gewicht an den Hüften haben und/oder schwere/breite Hüften haben, speziell in Kombination mit schmalen Schultern, kann ein in Zonen eingeteilter Matratzenkern, der unter Ihren Hüften fester ist, besonders hilfreich sein.
  • Wenn Sie viel Gewicht auf den Rippen haben, erlaubt Ihnen eine in umgekehrte Zonen eingeteilte Matratze, mit weichen Bereichen unter den Hüften und Schultern und einem festeren Bereich unter Ihrer Lendenwirbelsäule, ein tieferes Einsinken. Gleichzeitig bieten die Komfortschichten in Kombination mit der festeren Schicht unter Ihrer Lendenwirbelsäule eine bessere Lendenstützung. Dies ist so gut wie nie erforderlich und kann sogar ein echter Nachteil für einige Körperformen und Gewichtsverteilungen sein. Seien Sie also sehr vorsichtig bevor Sie eine in umgekehrte Zonen eingeteilte Matratze dieses Typs auswählen, da diese in Kombination mit der Widerstandskraft einiger Komfortschichten zu überschüssigem Druck auf die Lendenwirbelsäule führen kann, welche sehr empfindlich darauf reagiert.
  • Sie wollen Latex: Obwohl er nicht jederzeit verfügbar ist, sollten Sie sich bewusst sein, dass weicherer Latex mit einem ILD-Härtegrad von ungefähr 14-19 ähnliche Druckentlastungs-Eigenschaften wie weicher Memory-Schaum hat. Die Bedenken mancher Hersteller diesen zu verwenden begründen sich darin, dass Latex der weicheren ILD-Härtegrade nicht so langlebig ist, wie die in Komfortschichten verwendeten, festeren ILD-Härtegrade. Auch wenn dies stimmen mag…speziell im Falle von Talalay Latex der weicheren ILD-Härtegrade…ist es wichtig zu realisieren, dass diese dennoch langlebiger sind als Polyschaum und Memory-Schaum vergleichbarer Härtegrade.

    Wenn Sie also eine sehr weiche Schicht zur Druckentlastung benötigen, sollten Sie über eine Auflage aus geeignetem Material nachdenken, anstatt dieses zu einem Teil Ihrer Matratze zu machen. Dies bietet Ihnen größtmögliche Flexibilität und erlaubt es Ihnen, die Auflage auszutauschen, falls diese schneller verschleißt als der Rest Ihrer Matratze. Latex der weicheren ILD-Härtegrade wird im Allgemeinen in der Matratzenproduktion nicht oft genug verwendet. Stattdessen wird sogar weicherer Polyschaum (oft unter 10 ILD in den Komfortschichten) und Memory-Schaum (in der Regel von 10-16 ILD) verwendet. Beide Materialien sind nicht so langlebig wie Latex.

    Nachdem dies gesagt ist…ist es wichtig sicher zu gehen, dass jegliche weiche Materialien einer Matratze weder zu weich noch zu dick sind, um eine gute Ausrichtung zu gefährden.

  • Wenn Sie eine Matratze mit „Polsterauflagen“ Haptik bevorzugen (typisch für echte amerikanische Matratzen), dann sollten Sie einen weichen Schaum über einem festeren Federkern wählen. Noch einmal: Latex in weichen ILD-Härtegraden ist hier Ihre beste Wahl. Dieser ist definitiv langlebiger als niedrige ILD-Härtegrade geringen beziehungsweise mittleren Polyschaumes.
  • Eine 5 cm starke Komfortschicht weichen Schaumes über einer Stützschicht die obendrauf weicher ist und sich erst bei Kompression verfestigt (hat einen höhen Stützfaktor), bietet in etwa dieselbe Druckentlastung wie eine 7,5cm starke Komfortschicht aus weichem Schaum über einer sehr festen Stützschicht.

  • Die Stützung der Lendenlordose ergibt sich einerseits hauptsächlich aus der Strapazierfähigkeit und Widerstandskraft der Komfortschicht (vorausgesetzt ein ausreichend tiefes Einsinken ermöglicht es der zurückstehenden Lendenregion diese zu komprimieren) und andererseits aus umgekehrter Zoneneinteilung (mit einer festeren Zone unter der Lendenlordose und weicheren Zonen unter den Hüften/dem Becken und den Schultern, anstelle von fester unter den Hüften/dem Becken).

    Dies ist ebenfalls eine Methode, Ihnen ein tieferes Einsinken in Ihre Matratze zu ermöglichen, so dass die Lendenregion die Komfortschicht, welche sekundäre Stützung zur Verfügung stellt, komprimieren kann. Schenken Sie dem Mythos, dass eine festere Komfortschicht die Lendenlordose stützt, da sie dort eine Lücke hinterlässt die keinerlei Stützung erfährt, keinen Glauben. Dies hilft lediglich dabei die Hüften/das Becken hochzuhalten, was wiederrum der Wirbelsäulenausrichtung dienlich sein kann.

    Lendenstützung und deren Ursprung werden sehr häufig falsch verstanden und können im Laden fälschlicherweise mit „festeren“ Matratzenkernen „in Verbindung gebracht werden“.

  • Die Nachgiebigkeit (ILD bzw. HR) mancher Latexsorten…insbesondere von Talalay Latex…wird mittels Einsatz 15cm starken Materials getestet, während die von Polyschaum unter Einsatz 10cm starken Materials getestet wird. Das bedeutet, dass Talalay Latex fester eingestuft wird als sein ILD-Härtegrad andeutet. Um die ILD-Härtegrade von Latex mit denen von Polyschaum grob vergleichen zu können, müssen Sie 20-25% zu den Polyschaum Zahlen hinzu addieren. Dies ist zwar nicht hundertprozentig akkurat, aber dennoch genauer, als beide Materialien mittels der festgelegten Zahlen zu vergleichen.
  • Zur Bewertung von Dunlop Latex, speziell von in Asien und manchmal auch in Europa gefertigtem, wird das metrische System verwendet. Dieses muss zunächst in das Äquivalent anderer Schäume umgerechnet werden, um diese fehlerfrei miteinander vergleichen zu können. Der nachgiebigste Dunlop liegt normalerweise im ILD-Bereich Mitte 20. Unabhängig davon was die Zahlen auszudrücken scheinen, sind einige weichere Dunlopschichten verfügbar.
  • Der ILD-Härtegrad ist nur einer von fünf Faktoren (oft nicht mal der wichtigste), die darüber bestimmen, wie druckentlastend oder stützend ein Material ist…seien Sie also vorsichtig und nutzen Sie nicht nur diesen um zu bestimmen, wie gut ein Material in der jeweiligen Rolle funktioniert.
  • Beachten Sie, dass mehr als drei Zonen in einem Matratzenkern für gewöhnlich nur ein vorgeschobener Grund sind, Ihnen mehr zu berechnen. Es handelt sich eher um ein „Marketinginstrument“ und ist nur sehr selten erforderlich. Fast alle in Zonen unterteilten Matratzen besitzen nur zwei unterschiedliche Härtegrade, die sich abwechseln oder von fester in der Mitte zu weicher an den Enden verlaufen. In der Regel ist der Unterschiede zwischen den einzelnen Zonen marginal.

    Oft gibt es überhaupt keinen Bedarf für eine Zoneneinteilung und selten besteht Bedarf außerhalb einer festeren Zone in der Schicht unter Ihren Hüften/Ihrem Becken (typischerweise 3 Zonen), einer festeren Schicht unter Ihrer Lendenwirbelsäule mit einer weicheren Schicht unter Ihren Hüften und Schultern (umgekehrte Zoneneinteilung) oder einer weicheren Schicht unter Ihrer Brust und Ihren Schultern (2 Zonen)

  •  Die Verwendung dünner, fester Schichten über dickeren, weicheren sorgt dafür, dass Sie weniger tief in die dickere Schicht einsinken und gibt Ihnen so das Gefühl, nicht ganz so tief in der Matratze zu liegen. Die Fähigkeit der Matratze, um Ihren Körper herum eine Ausformung zu bilden, leidet hierunter ein Stück weit. Auch sinken Sie nicht mehr ganz so tief darin ein. Dort wo sie angebracht ist, handelt es sich um eine gute Methode.
  • Progressive Matratzenkonstruktionen mit einer Vielzahl komplexer Schichten sind schwieriger korrekt zusammenzustellen…können aber akkurater sein, insbesondere aufgrund der Möglichkeit verschiedene Materialstärken und verschiedene ILD-Härtegrade wählen zu können. Differentielle Konstruktionen sind einfacher zu realisieren…obwohl sie mitunter nicht ganz so „perfekt“ werden.

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