Das Luftbett
Ein Luftbett ist eigentlich nichts weiter als eine Weiterentwicklung der Luftmatratze, nur eben wesentlich
komfortabler. Das ursprüngliche Material ähnelt sogar der Vinylstruktur eines Wasserbettes. Ich schreibe
bewusst „ähnelt“, da die Qualitätsmasstäbe die für ein Wasserbett gelten, für Luftbetten meist nur
unzureichend umgesetzt werden. Dies hat manchmal auch weitreichende Folgen. Immer wieder hört man
von Luftbetten, die platzen. Das liegt in den meisten Fällen an importierter Billigware, die man schon ab
19,90€ beim Discounter oder auf Online Portalen erwerben kann. Ursprünglich wurden diese Betten für den
Camping- und Freizeitbereich produziert. Und nur dort sollte man Sie auch lassen bzw. auch kaufen.
Manchmal gibt es dort auch eine Beratung zu dem jeweiligen Produkt. Im Supermarkt mit Sicherheit nicht!
Anfangs wurden diese Betten noch mit der Hand aufgepumpt, mittlerweile aber meistens mittels einer
elektrischen Pumpe oder einem kleinen Kompressor. Die Folge davon ist, das der Betriebsdruck bei einigen
dieser Betten immer höher wird. Leider hält dann aber die Qualität in einer billigen Produktion nicht mehr
mit. In vielen Fällen halten nämlich die Schweissnähte einfach nicht. Wie auch bei der Schweisstechnik von
Wasserbetten, befindet sich hier die grösste Schwachstelle. Luftdruck verhält sich im Vergleich zum
Wasserbett aber völlig anders als Wasserdruck. Die Folgen können deshalb durchaus dramatisch sein.
Es gab vor einiger Zeit einen spektakulären Fall in Süddeutschland bei dem ein Luftbett aus dem
Supermarkt von einem Verbraucher aufgepumpt wurde. Kurz bevor das Bett seine maximale Füllmenge
erreicht hatte, ging er für kurze Zeit ins Nebenzimmer. Sein Glück! Das Bett zerbarst mit einem Riesenknall,
seine Scheiben mit Rahmen flogen bis auf die Strasse und beschädigten noch in 30 m Entfernung parkende
Fahrzeuge. Seine gesamte Wohnung sah aus, wie nach einem Luftangriff. Nicht auszudenken, was passiert
wäre, wenn er mit seiner Famile und kleinen Kindern in unmittelbarer Nähe zu dem Bett gestanden hätte.
Die Ursache ist noch nicht ganz zweifelsfrei geklärt, man kann aber davon ausgehen, das fehlerhafte, nicht
unter Maximalbelastung geprüfte Schweissnähte, oder eine fehlerhafte Kompressorpumpe ohne Sicherheitsabschaltung
die Ursache waren. Der geschätzte Schaden für diesen Vorfall lag übrigens bei über 150.000 €.
Das Fazit hierbei kann also nur sein – Billig ist gar nicht gut!
Möchte man jedoch etwas mehr Geld ausgeben, und die Vorteile die ein Luftbett durchaus auch mit sich
bringt (leicht zu transportieren, schneller unkomplizierter Aufbau, keine Wartung, individuelle jederzeitige
Luftanpassung an Ihren Körper) nutzen, so erwirbt man diese Betten besser nur im ausgewiesenen
Fachhandel (suchen Sie nach großen und bekannten Marken). Dort erhält man dann wahrscheinlich auch
eine entsprechende Sicherheitsberatung. Man sollte auch immer nach bekannten und in explizit in
Deutschland zugelassenen Prüfsiegeln des Herstellers achten. Es gibt mittlerweile in Deutschland sogar
einen Hersteller der auch speziell für den Wohnbereich Luftbetten fertig, die sehr stabil sind und der
Luftdruck mit zertifizierter Pumpe und iPad Steuerung eingestellt wird.
Sie kosten dann aber verständlichweise auch etwas mehr als 19,90€.