Welche Matratzenarten gibt es und welche sollte ich bevorzugen?

Die Auswahl ist nicht nur groß, nein, sie ist einfach unendlich. Es gibt mittlerweile unzählige Optionen. So denkt jeder, er findet garantiert die passende Matratze. So ist es aber leider nicht.

Die Forschung weiß das schon seit Jahren, je mehr Informationen und Optionen unser Gehirn verarbeiten muss, umso schwieriger wird es eine konkrete Entscheidung zu treffen. Dies gilt also auch für den Matratzenkauf. Ob es wirklich die „richtige“ Entscheidung war, zeigt sich meistens erst Wochen nach dem Kauf, da der Interessent gar nicht weiß worauf er achten sollte. Dabei meine ich gar nicht mal den Rat von Fachleuten, sondern ganz besonders die innere Stimme. Man kann grundsätzlich erst einmal davon ausgehen, das wenn man fünf Verkäufer oder Berater konsultiert – man dann auch fünf sehr unterschiedliche Meinungen bekommen wird. War schon jemand einmal bei drei verschiedenen Ärzten?

Was ist also die Lösung?

Nun, entweder man hat Vertrauen, oder man ist gut informiert. Ich persönlich gehe immer so vor:

Wenn mir mindestens zwei Verkäufer (-innen) das Gleiche erzählen, so vertraue ich einfach dem, den ich sympathischer finden. Achtung, wenn man verheiratet ist, und der Partner eine unterschiedliche Meinung zur optimalen Matratze und / oder dem Verkäufer hat, so kann dies schon manchmal eine kleine Ehekrise provozieren.

Damit wir aber ohne weitere Eskalationen trotzdem die richtige Kaufentscheidung treffen können, empfehle ich Ihnen dieses Beraterbuch gut durchzulesen.

Ein irisches Sprichwort lautet: „Lachen und tiefer Schlaf sind die Beste Kur für alles.“

Sie verdienen ein gesundes, glückliches und erfülltes Leben und ein guter Schlaf ist der Schlüssel dazu. Warum das so ist erfahren Sie im abschließenden Kapitel „Smart schlafen“.

Man unterteilt hierbei grundsätzlich erst einmal vier Gruppen die durch das Material des Kerns benannt werden. Ich benutz gerne für Neulinge die Eselsbrücke über die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft:

1. 1.) Matratzen mit Federkern aus im Feuer geschmiedeten Stahldraht.
2. 2.) Wasserbettmatratzen und Gelbetten mit dem Element Wasser als natürliche Füllung.
3. 3.) Schaumstoffmatratzen, mit Schaumstoffen hergestellt mit Hilfe vom Element Erde aus Erdöl, Pflanzenölen oder Kautschuk.
4. 4.) Luftmatratzen bzw. Luftfederbetten mit Luft als natürliches Füllelement.

Der wesentliche für den Benutzer spürbare Unterschied ist das Liegeempfinden:

Natürlich wirbt jede Matratzengruppe damit die Beste für Ihre Bedürfnisse zu sein. Aber sie haben alle unterschiedliche Vorzüge und Nachteile. Der für den Benutzer wesentlichste Unterschied ist das Liegeempfinden:

Schaumstoffmatratzen

In einen Schaum, legt man sich „hinein“. Insbesondere bei viskoelastischen Schaumstoffen. Der Schaumstoff passt sich dem Körper an und gleicht sich der Körpertemperatur an. Dadurch wirkt er wärmer und je nach Struktur des Schaumes, wird man dadurch ruhiger im Vergleich zu einem Federkern liegen. Das Drehen und wenden fällt aber insbesondere bei reinen viskoelastischen Matratzen schwerer als auf Federkern. Schaumstoff ist in der Regel druckfreier als Federkern aber weniger druckfrei wie Wasser oder Gel. Wer gerne etwas wärmer schläft und ein Druck entlastendes Matratzensystem sucht wird mit einer passenden Schaumstoffmatratze sehr zufrieden sein. Für Seiten-, Rücken- und Bauchschläfer gleichermaßen gut geeignet.

Gel- und Wasserbettmatratzen

In eine Wassermatratze legt man sich noch mehr hinein als bei einer Schaumstoffmatratze, denn Wasser lässt sich nicht zusammenpressen, sondern es entweicht einfach auf Druck. Dadurch gibt es tatsächlich bis heute kein druckfreieres Schlafsystem als das Wasserbett. Die Druckfreiheit und das damit verbundene „Schwebegefühl“ heben die Liebhaber als größten Vorzug hervor. Aber da Wasser auf Druck entweicht und als Dämpfung zumeist weiche Watte verwendet wird, hat ein Wasser- oder Gelbett aber auch kaum aktive stützende Eigenschaften was viele Menschen als unangenehm oder anstrengend empfinden. Die Benutzer von Wasserbetten in kühleren Regionen unsere Erde heben die Beheizbarkeit als besonderen Vorzug empor. In wärmeren Ländern erfreuen sich ungeheizte Gelbetten einer wachsenden Beliebtheit. Wasserbetten polarisieren sehr. Für kein anderes Schlafsystem gilt der Satz „love it our hate it“ so sehr, wie für das Wasserbett. Bei optimaler Befüllung für Seiten- und Rückenschläfer hervorragend geeignet. Für Bauchschläfer in „Seitenflüchterlage“ also halber Bauchlage sehr angenehm. Bei reiner Bauchlage neigen Wasserbetten zur Überstreckung.

Federkernmatratzen / Boxspringbett-Matratzen / Boxspringbetten

Sie geben dem Körper das Gefühl leicht und frei auf einer Oberfläche zu liegen. Man kann sich sehr gut auf der Federkernatratze bewegen und drehen. Auch das wieder aufstehen aus dem Bett fällt auf einer Federkernmatratze leichter als auf Schaumstoff- oder gar Wassermatratzen. Ein Federkern ist in der Regel kühler und durch seine Struktur bedingt oftmals besser durchlüftet. Eine Federkernmatratze ohne zusätzliche Komfortschicht aus einem anderen Material wird in der Regel als sehr fest empfunden. Bei höheren Qualitäten sorgen aber zusätzliche Komfortschichten aus Schaumstoffen, Wattierungen oder Micro-Federkernen für gehobene Druckfreiheit. So ist fast für jeden Geschmack etwas dabei. Je nach Ausführung für Seiten- Bauch- und Rückenschläfer gut geeignet, eher kühler und mittelfest bis fest.

Luft(feder)matratzen

Es gibt nicht nur die Luftmatratzen die gerne als Gästebett verwendet werden, sondern auch weiter entwickelte luftgefederte Matratzen die gerne als bessere Alternative zum Wasserbett vermarktet werden und sich gegenüber den anderen Schlafsystemen als auf Knopfdruck verstellbares Matratzensystem hervorheben. Je nachdem wie viel Luft in die Matratze gepumpt wird und welche Komfortschicht über dem Luftkern verwendet wird, gibt sie wie eine Federkernmatratze das Gefühl auf einer federnden Oberfläche zu liegen oder bei geringer Luftmenge ein klein wenig wie beim Wasserbett druckarm in der Matratze einzusinken. Luftbetten können fast genauso weich eingestellt werden wie Wasserbetten. Allerdings trägt Luft den Körper überhaupt nicht. Wasser hat aber eine passive Körperunterstützende Funktion, man wird von Wasser getragen. Das kann man von Luft nicht behaupten. Luft trägt nur unter Druck. Lässt man aus einer Luftmatratze viel Luft ab, um sie weich einzustellen so sinken die schweren Körperstellen stärker in die Matratze ein als bei Wasserbetten. Sie liegen dann weniger im Körperlot. Wird eine Luftmatratze wiederum sehr stark mit Luft befüllt, dann ist die Matratze so hart wie ein Bonell-Federkern, der bei Federkernmatratzen als die härteste Matratzenvariante gilt und nur für reine Bauch- und Rückenschläfer empfehlenswert ist.